Autor: Henning Lichtenberg

  • Track Talk #7 w/ DJ Gerät

    Track Talk #7 w/ DJ Gerät

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    Wer bist du und was machst du ?

    Ich bin Arne Freitag aka DJ Gerät. Ich liebe Musik, ganz besonders auf Platte. Seit 2018 lege ich ausschließlich Vinyl auf. Ursprünglich habe ich mal Gitarre gespielt, Musik war also schon immer ein Teil meines Lebens. Mit der Zeit bin ich in die elektronische Musik eingetaucht und habe meine Liebe zur House-Musik entdeckt. Seitdem gibt es für mich kaum etwas Schöneres, als nach neuen Platten zu suchen, sie zu sammeln und in meine Sets einzubauen – und dafür auch gern mal den ein oder anderen Hunni zu lassen.

    Wo kann man deine Arbeit hören oder sehen?

    Am aktivsten bin ich auf SoundCloud, wo ich regelmäßig neue Sets hochlade und auf Instagram findet man mich auch. Eigene Produktionen oder Releases gibt es von mir bisher nicht – aber wer weiß, was noch kommt. Ab und zu streame ich auch live auf Twitch. Live sehen kann man mich vor allem in kleineren, undergroundigen Locations wie zum Beispiel dem Loch in Wuppertal oder der Giselle in Düsseldorf – dort spiele ich auch am 29.8.

    Wie heißt der Track, den du vorstellen möchtest und von wem ist er?

    Devotion – Harrison BDP (Devotion & Obsession EP)

    Wer ist Harrison BDP – und was macht den Song besonders?

    Harrison BDP, mit bürgerlichem Namen Harry Webber, ist ein Produzent aus Großbritannien, der seit einigen Jahren mit seinen Tracks für Aufsehen sorgt. Seit er mit 16 Jahren mit dem Produzieren begann, hat er sich einen unverwechselbaren Sound erarbeitet. Mit Releases auf Labels wie Phonica Records, Lost Palms oder Shall Not Fade zählt er längst zu den spannendsten Namen der europäischen House-Szene.
    Mit der neuen EP auf dem renommierten Edit-Label Stamp legt Harrison BDP nun zwei Club-Bretter auf Vinyl vor. Besonders sticht „Devotion“ hervor – eine subtile, aber hocheffektive Neuinterpretation des Disco-Tracks „Lay It Down on Me“ von Gerald Mallory.

    https://thickasthieves.com.au/artists/harrison-bdp
    https://www.discogs.com/de/artist/4402701-Harrison-BDP?srsltid=AfmBOopeMDx5w_hNjQzlXtl8eyNvxqcTMKiXt06eBMsONOKlO1sap8s7

    Wann und wie hast du ihn entdeckt?

    Das muss so um 2018 gewesen sein – kurz nachdem ich angefangen habe, ernsthaft aufzulegen. Der Track ist 2017 rausgekommen. Ich habe ihn über einen YouTube-Kanal entdeckt, der regelmäßig neue Underground-Releases vorstellt. Damals war ich viel im Kölner Underground unterwegs, habe dort viele musikalische Einflüsse mitgenommen. Ich habe mich direkt in diesen Sound verliebt.

    In welchen Situationen hörst du den Track am liebsten?

    Am liebsten spiele ich Devotion als Closing Track vor Publikum. Das ist kein Song, den man leise im Hintergrund auf der Couch hört – der will richtig gefeiert werden. Der bringt die Leute auf die Beine, löst was aus. Wenn ich ihn zuhause höre, tanze ich allein durchs Wohnzimmer. Völlig egal, ob jemand zusieht oder nicht. Der Track ist pure Energie.

    Was macht den Track für dich besonders oder bedeutungsvoll?

    Er hat mich musikalisch geprägt wie kaum ein anderer. Devotion hat mir gezeigt, was House-Musik alles sein kann: Emotional, treibend, roh, liebevoll. Vorher war ich eher in Richtung Tech House oder Minimal unterwegs. Dieser Track hat mich auf einen ganz neuen Pfad gebracht – und genau deshalb bedeutet er mir so viel.

    Welche Stelle oder welches Soundelement catcht dich jedes Mal?

    Da ist dieses verspielte Harfen-ähnliche Element, das dem Track so einen einzigartigen Disco-Glam verleiht. Das finde ich mega. Und dann natürlich der Vocal-Drop am Ende. Wenn die Spannung sich aufgebaut hat und alles losbricht. Das ist wie ein Liebesfilm mit Happy End: erst ein zarter Aufbau, dann die große Explosion.

    Gibt es eine Erinnerung oder ein Bild, das du mit dem Song verbindest?

    Oh ja! 2019 waren wir auf dem Latscho Festival – ein kleines, charmantes Festival mit einem Mix aus Rockcoverbands und elektronischen Acts. Ich war dort mit alten DJ-Kollegen, und Devotion war damals der Closing Track. Wir hatten alle ein bisschen zu viel Korn getrunken, Lampenschirme auf dem Kopf und haben wie wild getanzt – das war einfach ein magischer, alberner, aber ehrlicher Moment. Diese Erinnerung trage ich bis heute mit mir.

    Gibt es noch etwas, das du zu dem Track sagen möchtest?

    Für mich einer der besten House-Tracks überhaupt. Wenn ihr ihn noch nicht kennt – unbedingt anhören oder, noch besser: auf Platte holen. Es lohnt sich.

    Mehr über DJ Gerät:

    Mehr über Intrusion:

    https://de.ra.co/dj/harrisonbdp

  • Track Talk #6 w/ Marius

    Track Talk #6 w/ Marius

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    Wer bist du und was machst du?

    Ich bin Marius, 26 Jahre alt, und habe vor etwa sieben Jahren das Auflegen für mich entdeckt. Damals habe ich mir von meinem ersten BAföG zwei Plattenspieler und Boxen gekauft. Zwischendurch hatte ich das ein bisschen aus den Augen verloren, aber seit zwei Jahren bin ich wieder tief drin – vor allem im Italo-Disco-Sound. Ich liebe es, Schallplatten zu sammeln und aufzulegen.

    Wo kann man deine Arbeit hören oder sehen?

    Auf Instagram und Soundcloud bin ich aktiv – und natürlich auch live, wenn ich irgendwo auflege.

    Wie heißt der Track, den du vorstellen möchtest und von wem ist er?

    Il mondo da una nuvola – Patrizia Pellegrino

    Wer ist Patrizia Pellegrino – und was macht den Song besonders?

    Patrizia Pellegrino (*1962 in Torre Annunziata bei Neapel) ist eine italienische Schauspielerin, TV-Moderatorin, Showgirl und Theaterschauspielerin. In den 1980er-Jahren trat sie auch als Sängerin in Erscheinung und wurde Teil der italienischen Italo-Disco-Welle.
    „Il Mondo Da Una Nuvola“, ursprünglich als 7″-Single veröffentlicht, ist einer ihrer kultigsten Songs – produziert von dem römischen Disco-Maestro Constantino Paolini.
    Der Titel kombiniert verspielte Synthesizer mit einem verträumten Gesang, der davon erzählt, die Welt aus der Perspektive einer Wolke zu betrachten.

    https://www.soundmetaphors.com/release/26325314/Patrizia-Pellegrino-Il-Mondo-Da-Una-Nuvola

    Wann und wie hast du ihn entdeckt?

    Ich habe den Track entdeckt, als ich wieder mit dem Plattensammeln angefangen habe. Ich habe damals viele Sets aus der Berliner Szene gehört, speziell von Partys wie der Automaticamore.
    Die Musik aus diesen Sets hat mich inspiriert, selbst zu diggen – vor allem auf Discogs und YouTube.

    In welchen Situationen hörst du den Track am liebsten?

    Am liebsten bei ein paar Drinks mit Freund*innen – oder wenn ich mit dem Fahrrad durch die Stadt fahre.

    Legst du den Track auch auf / verwendest du ihn in Sets oder Mixes?

    Ja, absolut! Ich habe ihn mir direkt auf Platte geholt, als er 2023 über Miss You (ein Sublabel von Sound Metaphors) re-released wurde. Seitdem nutze ich ihn gern als Opener.

    Was macht den Track für dich besonders oder bedeutungsvoll?

    Ich liebe die Thematik des Songs – es geht viel um Sehnsucht. Ich selber verbinde damit die Sehnsucht
    nach besonderen Begegnungen, nach der Nacht, die nie endet.

    Welche Stelle oder welches Soundelement catcht dich jedes Mal?

    Ganz klar: die ersten 10 bis 20 Sekunden. Die Synths, der Einstieg. Das holt mich jedes Mal komplett ab. Es hat sofort diesen ikonischen Sound, der direkt wirkt.

    Was löst der Track bei dir aus?

    Ein Gefühl von Italien – von Romantik, von einer dramatischen Stimmung, die sofort in der Luft liegt. Man wird einfach mitgezogen.

    Gibt es eine Erinnerung oder ein Bild, das du mit dem Song verbindest?

    Ja, total! Ich habe den Song zum ersten Mal gespielt, als ich das erste Mal in der Wiese aufgelegt habe. Ich war super aufgeregt, aber als der Track kam, hat sich alles entspannt.
    Es waren viele Freund*innen da, die Stimmung war wunderschön – der Track hat einfach perfekt in den Abend gepasst.

    Gibt es noch etwas, das du zu dem Track sagen möchtest?

    Geht mehr in Tanzbars! Ich liebe Italo-Disco und dieser Track verkörpert genau das, was ich daran so mag.

    Mehr über Marius:

    Mehr über Patrizia Pellegrino:

    https://www.patriziapellegrino.it/

    Discogs

  • Track Talk #5 w/ auflinks

    Track Talk #5 w/ auflinks

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    auflinks auf links

    Wer bin ich und was mache ich?

    Ich bin Henning, das Gesicht hinter auflinks. Leidenschaftlich sammle ich gerne Platten – besonders liebe ich Disco und House. Mein Einstieg ins DJing begann mit ein paar Open-Air-Partys, die ich zusammen mit Freund*innen organisiert habe. Mittlerweile lege ich regelmäßig in der Gottes Grüne Wiese auf. Man kann mich auch an anderen Orten in Köln finden wie der Kunstbar oder am Sonntag (13.07.25) in der Bredouille für Dinner&Disco. Ende Juli gehts für mich auch noch aufs Zugvögel-Festival!

    Kürzlich war ich für ein paar Monate in Brasilien und Argentinien unterwegs und habe dort viele spannende Platten entdeckt – darunter auch der Track, den ich heute mitgebracht habe.

    Warum dieses Format?

    Mir macht es Spaß, mich mit anderen Musikinteressierten auszutauschen. Deswegen kam ich auf die Idee, ein Netzwerk zu schaffen, welches community-based ist. Mein Ziel ist es, Musik zugänglicher zu machen und (lokalen) Musiker*innen eine Bühne zu bieten. So können wir uns als Community gegenseitig unterstützen und Räume schaffen für Freund*innen und Menschen, die sonst keine*r sieht.

    Wie heißt der Track – und von wem ist er?

    Mania de Você – Rita Lee

    Wer ist Rita Lee – und was macht den Song besonders?

    Rita Lee (1947–2023) war eine brasilianische Sängerin, Songwriterin und Multiinstrumentalistin. Bekannt wurde sie zunächst als Gründungsmitglied der psychedelischen Rockband Os Mutantes, die eine zentrale Rolle in der Tropicália-Bewegung der 1960er-Jahre spielte. In den 1970er-Jahren startete sie eine erfolgreiche Solokarriere und wurde zu einer der einflussreichsten Pop- und Rockkünstlerinnen Brasiliens. Mania de Você, veröffentlicht 1979, ist einer ihrer bekanntesten Songs. Das Stück verbindet brasilianischen Pop mit einem sanften, sinnlichen Groove und wurde über Jahrzehnte hinweg vielfach gecovert und neu interpretiert.

    https://www.discogs.com/de/artist/274890-Rita-Lee?srsltid=AfmBOop-UmVvn2lfPgmlMsa6-r5XbtwztxeXevJszO78uQdFbdemCG8X

    Wann und wie habe ich ihn entdeckt?

    Ich habe den Song während meiner Zeit in Brasilien entdeckt. Musikalisch haben mich die Städte São Paulo und Rio de Janeiro hinsichtlich der Dichte des musikalischen Angebots beeindruckt. In São Paulo war ich von der überwältigenden Menge an Plattenläden überrumpelt, besonders von der Galeria Nova Barão.

    Die LP selbst habe ich von einem der besten Plattendealer Rios, Tropa du Vinil, den ich auf dem Feira Livre da Glória kennengelernt habe. Der Song lief an so vielen Orten. Jede Band kannte ihn, jede*r konnte ihn mitsingen – ein echter Klassiker.

    Lege ich den Track auch auf?

    Ja, in einer entspannten Bar-Atmosphäre sorgt er bei der Crowd und mir immer für ein gutes Gefühl. Bei privaten listening sessions Zuhause spiele ich ihn auch gern.

    Gibt es eine besondere Version die ich bevorzuge?

    Erst letztens habe ich entdeckt, dass es eine spanische Version davon gibt – das war eine coole Überraschung! Ich bevorzuge aber trotzdem die Originalversion.

    Gibt es eine Erinnerung die ich mit dem Song verbinde?

    Ja – ich erinnere mich an ein großes Straßenfest in Salvador de Bahia, wo alle das Lied lautstark mitsingen konnten – das war magisch. Der Song ist für mich mit vielen Erinnerungen verknüpft. Wenn ich ihn höre, werden Bilder und Emotionen aus meiner Reise wieder lebendig.

    Noch etwas?

    Unbedingt – ein weiterer Favorit vom selben Album ist Chega Mais. Auch ein super Track!

    Mehr über auflinks:

    Mehr über Rita Lee:

    discogs

    theguardian

    ZEIT

  • Track Talk #4 w/ Bergen

    Track Talk #4 w/ Bergen

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    Wer bist du und was machst du ?

    Ich bin Johanna Bergen – Bergen ist auch mein DJ-Name. Ich komme aus Köln, bin 25 Jahre alt und habe Anfang letzten Jahres mit dem Auflegen begonnen. Musikalisch bewege ich mich zwischen Tech House, Deep House, Acid und Tribal House. Musik gesammelt habe ich allerdings schon gut drei Jahre lang, bevor ich dann endlich den Schritt gemacht habe, aktiv aufzulegen und die ganzen Tracks zu nutzen.

    Wo kann man deine Arbeit hören oder sehen?

    Auf Soundcloud sind einige Sets zu finden – sowohl Home-Recordings als auch Club-Sets. Ansonsten gibt es auf Instagram die meisten Infos. Da poste ich alles rund um Gigs, neue Sets und alles, was gerade so passiert.

    Möchtest du dein Projekt, Kollektiv oder eine Veranstaltung kurz vorstellen?

    Aktuell bin ich nicht fest in einem Kollektiv, aber ich supporte einige Veranstaltungsreihen sehr gerne – vor allem COSO DAKT. Das ist ein Projekt von zwei sehr guten Freunden, Alfalfa und Romeu. Die machen großartige Underground-Events, die meiner Meinung nach viel mehr Aufmerksamkeit verdienen. Ich durfte dort auch schon spielen, zum Beispiel im Fi.

    Wie heißt der Track, den du vorstellen möchtest und von wem ist er?

    Finally A Water Level (Earth Trax Remix) – Evius

    Wer sind Evius & Earth Trax – und was macht den Song besonders?

    Evius, bürgerlich Piotr Ryncarz, ist DJ, Produzent und Veranstalter aus Gdańsk. Er organisiert die Partyreihen Kosmos und Rave Like It’s 1998. Seine Musik erschien u. a. auf Dom Trojga, Oramics, Father & Sons Records And Tapes und POTOP Records.
    Earth Trax, mit bürgerlichem Namen Bartosz Kruczyński, ist ein Produzent aus Warschau. Neben Projekten wie Pejzaż oder Ptaki steht Earth Trax für seine cluborientierten Veröffentlichungen. 2022 remixte er Evius’ Track Finally A Water Level für die EP Why Do Some People Chase Tornados? auf POTOP.

    https://de.ra.co/dj/evius/biography
    https://de.ra.co/podcast/863

    Wann und wie hast du ihn entdeckt?

    Entdeckt habe ich ihn auf der Tanzfläche im Gewölbe – wo auch sonst, ehrlich gesagt. Es hat mich überrascht, dass ich ihn danach nie wieder auf einer Veranstaltung gehört habe, obwohl er bei mir und den Leuten um mich herum so einen Eindruck hinterlassen hat.

    In welchen Situationen hörst du den Track am liebsten?

    Seit dieser Nacht habe ich ihn wirklich in jeder Situation gehört: beim Autofahren, zuhause auf dem Sofa, beim Schreiben meiner Bachelorarbeit oder auch beim Fertigmachen vorm Ausgehen. Der Track hat mich durch viele verschiedene Situationen begleitet.

    Legst du den Track auch auf / verwendest du ihn in Sets oder Mixes?

    Bisher noch nicht. Ich hab ihn mal zuhause versucht in ein Set einzubauen, aber das war noch ganz am Anfang, und ich bin an der Bassline gescheitert – ich hab sie einfach nicht sauber reingemixt bekommen. Seitdem habe ich es nicht nochmal versucht … aber eigentlich sollte ich das mal wieder probieren.

    Was macht den Track für dich besonders oder bedeutungsvoll?

    In erster Linie die Situation, mit der ich ihn verbinde. Das war einer der Songs, der bei mir dieses Gefühl ausgelöst hat: Wow, das will ich auch machen. Diese Energie, die Musik auslösen kann, war ein Schlüsselmoment für mich. Der Track ist total simpel, fast schon minimalistisch. Die Bassline zieht sich fast durch den ganzen Track, bis auf einen kurzen Break. Genau diese Einfachheit macht ihn so kraftvoll. Er treibt unfassbar, obwohl eigentlich gar nicht viel passiert.

    Welche Stelle oder welches Soundelement catcht dich jedes Mal?

    Ganz klar das Vocal – das ist super simpel, fast schon ein rhythmisches Stöhnen, aber extrem wirkungsvoll. Ich bin normalerweise sehr kritisch bei Vocals. Oft finde ich, dass sie schlecht eingesetzt oder bearbeitet sind und dann einen ganzen Track kaputtmachen können. Aber wenn es passt, wie hier, ist es einfach das Beste, was einem Track passieren kann.

    Was löst der Track bei dir aus?

    Ekstase – und gleichzeitig Zufriedenheit. Der Track ist so treibend, dass ich nach dem Hören das Gefühl habe, ich hätte Energie für die nächsten drei Tage.

    Was glaubst du, wollte der Künstler mit dem Track ausdrücken?

    Vermutlich genau das, was ich dabei fühle: diese treibende Energie, gute Laune, Spaß. Als ich ihn zum ersten Mal gehört habe und mich auf der Tanzfläche umgesehen habe, waren alle komplett drin, alle haben einfach nur gefühlt.

    Gibt es eine Erinnerung oder ein Bild, das du mit dem Song verbindest?

    Absolut: die Tanzfläche im Gewölbe. Gut eingesetzte Lichttechnik, lachende, schwitzende Menschen überall. Dieses Bild ist fest mit dem Track verknüpft.

    Gibt es noch etwas, das du zu dem Track sagen möchtest?

    Hört ihn euch einfach an. Wirklich. Mehr muss man eigentlich nicht sagen.

    Inwiefern inspiriert dich der Track als Musiker?

    Das war auf jeden Fall der Song, der mich dazu gebracht hat, richtig ins Diggen einzusteigen. Ich wollte mehr von diesem Vibe. Seitdem liebe ich Basslines – je simpler, desto besser. Der Track hat mich musikalisch geprägt und beeinflusst mich bis heute. Er macht definitiv Lust auf mehr.

    Mehr über Bergen:

    Mehr über Evius/Earth Trax:

    https://de.ra.co/dj/evius

    https://de.ra.co/dj/earthtrax-pl

  • Track Talk #3 w/ Lucus

    Track Talk #3 w/ Lucus

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    Wer bist du und was machst du ?

    Mein Name ist Lucus. Seit über 15 Jahren sammle ich Platten, lege auf und bin seit 2016 auch als Veranstalter für elektronische Underground-Partys aktiv.

    Wo kann man deine Arbeit hören oder sehen?

    Auf SoundCloud und natürlich auch auf Instagram.

    Möchtest du dein Projekt, Kollektiv oder eine Veranstaltung kurz vorstellen?

    Ja, unbedingt. Ich möchte herzlich about repetition vorstellen und auch grüßen. Das ist ein Verein, bei dem ich mich musikalisch und persönlich vollkommen angenommen fühle.
    About repetition betreibt eine beeindruckende Form von Artist Research, fördert Künstler*innen in der elektronischen Szene und veranstaltet eigene Events. Außerdem gibt es ein Vereinsheim in Düsseldorf. Da passiert in nächster Zeit einiges!

    Wie heißt der Track, den du vorstellen möchtest und von wem ist er?

    Little Angel – Intrusion w/ Paul St. Hilaire

    Wer ist Intrusion – und was macht den Song besonders?

    Intrusion ist ein Alias des US-amerikanischen Produzenten Stephen Hitchell, auch bekannt als Echospace oder cv313. Als Teil der Deep-Techno-Szene aus Detroit verbindet er Dub-Techno mit Ambient-Texturen und analogem Sounddesign. Auf seinem 2009 erschienenen Album The Seduction of Silence veröffentlicht, ist der Track „Little Angel“ ein herausragendes Beispiel für diese Ästhetik. Unterstützt von der markanten Stimme des aus Dominica stammenden Sängers Paul St. Hilaire (ehemals Tikiman), entfaltet der Song eine hypnotische, fast meditative Tiefe. Seine warme, dubbige Klanglandschaft und das gefühlvolle Vocal machen ihn zu einem zeitlosen Stück introspektiver Clubmusik.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_St._Hilaire
    https://www.discogs.com/de/artist/504831-Stephen-Hitchell?srsltid=AfmBOoq5EXAKzDktC2QhkR1iiz7eTDDeNVNrBu7-Uwchuu9HkV0iC8BS

    Wann und wie hast du ihn entdeckt?

    Das war irgendwann zwischen 2014 und 2015. Ich habe mich damals viel durch Discogs gegraben, vor allem in der Dub Techno-Ecke, und bin so auf diesen Track gestoßen. In der Zeit habe ich mich intensiv mit Labels wie Deepchord beschäftigt, die für diesen ursprünglichen Sound stehen.

    In welchen Situationen hörst du den Track am liebsten?

    Am liebsten in stillen, nachdenklichen Momenten – ganz besonders wenn ich mich verbunden mit mir selbst fühle. Der Track wirkt wie Balsam für die Seele.

    Legst du den Track auch auf / verwendest du ihn in Sets oder Mixes?

    Ja, vor allem bei Ambient-Abenden.

    Was macht den Track für dich besonders oder bedeutungsvoll?

    Dub Techno zählt zu meinen absoluten Lieblingsgenres. Besonders faszinieren mich Geschichte und Herkunft. Die Wurzeln liegen bei Basic Channel, dem Duo Mark Ernestus und Moritz von Oswald, und spiegeln sich in der legendären Berlin-Detroit-Connection wider. Intrusion knüpft mit dem Track direkt an diese Tradition an. Der Sound ist für mich absolut einzigartig: wie eine unmittelbare Verbindung zu den Ursprüngen, voller Tiefe, Raum und Atmosphäre

    Was löst der Track bei dir aus?

    Er bringt mich komplett ins Hier und Jetzt und lässt mich zugleich darüber hinausgehen. Ich fühle mich dann vollkommen verbunden. Körper, Geist und Seele. Es ist, als würde ich mich in der Musik auflösen. Der Track gibt mir ein Gefühl von Geborgenheit.

    Gibt es noch etwas, das du zu dem Track sagen möchtest?

    Dieser Track ist eine echte Bereicherung für mein Leben. Er schenkt mir Kraft, Ruhe und verbindet mich mit etwas Tieferem. Ich wünsche mir sehr, ihn eines Tages live zu hören – besonders mit Paul St. Hilaire. Mit aller Wertschätzung danke ich den Künstlern für dieses besondere Werk und die Eröffnung einer neuen Ära.

    Mehr über Lucus:

    Mehr über Intrusion:

    https://de.ra.co/dj/intrusion

  • Track Talk #2 w/ Lichtenberg

    Track Talk #2 w/ Lichtenberg

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    Wer bist du und was machst du ?

    Ich bin Oliver Lichtenberg, der Bruder von Henning (auflinks). Seit etwa fünf Jahren bin ich leidenschaftlicher Plattensammler und DJ. Ich liebe es, Vinyl zu sammeln, zu mixen und mich intensiv mit Synthesizern sowie Drum-Machines auseinanderzusetzen.

    Wo kann man deine Arbeit hören oder sehen?

    Auf SoundCloud und Instagram teile ich regelmäßig meine Sets und musikalischen Projekte.

    Möchtest du dein Projekt, Kollektiv oder eine Veranstaltung kurz vorstellen?

    Gemeinsam mit Freunden habe ich vor knapp fünf Jahren das Handwerk-Kollektiv gegründet. In den letzten Jahren organisierten wir hauptsächlich Outdoor-Raves im Sommer. Aufgrund zunehmender Risiken haben wir uns entschieden, unsere erste Clubveranstaltung am 16. Mai im Artheater zu realisieren.

    Wie heißt der Track, den du vorstellen möchtest und von wem ist er?

    A Million Dreams – Slacker

    Wer ist Slacker – und was macht den Song besonders?

    Slacker war das Pseudonym des britischen Produzenten Shem McCauley, der als einflussreiche Figur in der elektronischen Musikszene galt. Mit Veröffentlichungen auf Labels wie XL Recordings und Loaded Records prägte er den Progressive-House-Sound der 90er-Jahre. Sein Track „Scared“ erreichte Platz 36 der UK-Charts. „A Million Dreams“, veröffentlicht 2003 auf seinem eigenen Label Jukebox In The Sky, zeichnet sich durch seine melancholische Atmosphäre und tiefgründige Produktion aus.  

    https://en.wikipedia.org/wiki/Slacker_(producer)
    https://www.discogs.com/de/release/124660-Slacker-A-Million-Dreams-Slip-N-Slide

    Wann und wie hast du ihn entdeckt?

    Vor etwa einem Monat stieß ich zufällig beim Durchstöbern von Discogs auf den Track. Die Kommentare unter dem YouTube-Video, insbesondere die Information über Slackers Einfluss und seinen frühen Tod, haben mich tief berührt.

    Legst du den Track auch auf / verwendest du ihn in Sets oder Mixes?

    Ich habe den Track bereits in ein Set eingeplant und werde ihn bei meinen kommenden Gigs häufiger spielen.

    Was macht den Track für dich besonders oder bedeutungsvoll?

    In letzter Zeit habe ich viel Progressive House gehört und gesammelt. Die Stimmung des Tracks, kombiniert mit den Vocals und der Melodie, spricht mich besonders an.

    Was löst der Track bei dir aus?

    Der Track regt mich zum Nachdenken an – darüber, warum ich so viel Musik höre und sammle, und wohin ich mich musikalisch entwickeln möchte.

    Was glaubst du, wollte der Künstler mit dem Track ausdrücken?

    Dass er eine Million Träume hat.

    Gibt es eine bestimmte Erinnerung oder ein Bild, das du mit dem Track verbindest?

    Ja, das Cover des Tracks hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt.

    Gibt es noch etwas, das du zu dem Track sagen möchtest?

    Ich denke, der Track eignet sich hervorragend als Closing-Track.

    Mehr über Lichtenberg:

    Mehr über Slacker:

    https://de.ra.co/dj/slacker/biography

  • Track Talk #1 w/ Slippy G

    Track Talk #1 w/ Slippy G

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    Wer bist du und was machst du ?

    Ich bin Nils – DJ, Produzent und nebenbei noch im Garten- und Landschaftsbau unterwegs. Mit der Musik beschäftige ich mich jetzt seit über zehn Jahren. Meine erste MPC habe ich mir mit 18 oder 19 gekauft und in den ersten Jahren einfach viel ausprobiert. Dann kam irgendwann der Laptop ins Spiel und ich habe angefangen zu checken wie man Sachen aufnimmt. Mittlerweile weiß ich, wie ich aus Ideen Tracks baue, die auch wirklich funktionieren.

    Wo kann man deine Arbeit hören oder sehen?

    Hauptsächlich auf Instagram – da gibt es Updates zu Gigs, DJ-Sets und bald auch zu meiner ersten Vinyl. Die kommt im Sommer raus, auf Raw Soul, einem Label aus Düsseldorf. Die Tracks werden gerade gemastert.

    Wie heißt der Track, den du vorstellen möchtest und von wem ist er?

    Voodoo Ray – A Guy Called Gerald

    Wer ist a Guy Called Gerald – und was macht den Song besonders?

    A Guy Called Gerald, bürgerlich Gerald Simpson, ist ein britischer Produzent und DJ aus Manchester, der als Pionier der elektronischen Musik gilt. Er war Gründungsmitglied der Gruppe 808 State, bevor er sich als Solokünstler etablierte. Mit seinem 1988 veröffentlichten Track “Voodoo Ray” prägte er maßgeblich die britische Acid-House-Szene. Der Song wurde zu einem Club-Hit und erreichte Platz 12 der UK Singles Chart. Er gilt als einer der ersten Acid-House-Tracks aus Großbritannien und wurde insbesondere im legendären Club The Haçienda in Manchester gefeiert. 

    https://en.wikipedia.org/wiki/A_Guy_Called_Gerald
    https://en.wikipedia.org/wiki/Voodoo_Ray

    Wann und wie hast du ihn entdeckt?

    Ich hab eine Doku geschaut, da lief der Track ganz kurz im Hintergrund – vielleicht 20 Sekunden. Aber der Moment hat sofort was in mir ausgelöst. Ich bin meinem digger Instinkt gefolgt und wurde fündig.

    In welchen Situationen hörst du den Track am liebsten?

    In verschiedenen Momenten – meistens einfach, weil ich Bock drauf hab. Ich hör ihn bestimmt alle zwei Tage für mich selbst.

    Legst du den Track auch auf / verwendest du ihn in Sets oder Mixes?

    Noch nicht. Könnte aber passieren – mal schauen, ob er mal den Weg in ein Set findet.

    Gibt es eine besondere Version oder einen Remix, den du bevorzugst?

    Die Originalversion von Ende der 80er ist einfach am geilsten. Es gab später mal Remasters – aber die gefallen mir nicht so. Das Original hat Ecken, Kanten und Charakter.

    Was macht den Track für dich besonders oder bedeutungsvoll?

    Der hat irgendwie so alles, was ich brauche, für so ein Track, den ich öfter hören will. Uplifting und gleichzeitig deep. Die kurzen Vocal-Snippets, das leicht chaotische Arrangement – das ist für mich einfach magisch. Es klingt alles nicht ganz aufgeräumt, aber gerade das macht den Track so besonders.

    Was löst der Track bei dir aus?

    Ein Gefühl von Freiheit. Der hat für mich was sehr Echtes – kein glattproduzierter Club-Hit, sondern ein Stück musikalische Geschichte, das man spürt.

    Gibt es noch etwas, das du zu dem Track sagen möchtest?

    Ja, ein Fun-Fact: Der Track sollte eigentlich Voodoo Rage heißen. Aber weil der Sampler damals zu wenig Speicher hatte, wurde es nur Voodoo Ray. Und das ist irgendwie auch ein Symbol für kreative Limitierung – und wie geil was werden kann, wenn man’s einfach macht.

    Inwiefern inspiriert dich der Track als Musiker?

    Dieser rohe Sound, das Experimentieren mit begrenzten Mitteln – das erinnert mich an meine Anfangszeit. Da hatte ich auch nur 15 Sekunden Samplezeit auf meiner MPC. Du konntest nichts speichern – alles war vergänglich, aber genau das war irgendwie geil. Das hat mich auf jeden Fall geprägt.

    Mehr über Nils:

    Mehr über A Guy Called Gerald:

    https://www.guycalledgerald.com